Von Noiraigue zum Creux du Van

Und so könnte die Stimmung nicht besser sein, nach dem steilen Aufstieg aus dem verschlafenen Val-de-Travers-Dorf Noiraigue. Das spektakuläre, 1200 m breite und 160 m senkrecht abfallende Halbrund beeindruckt und zieht, hat man seinen Rand einmal erreicht, den Blick immer wieder schaudernd in die Tiefe. Vielleicht entdeckt man sogar einen Steinbock oder ein Rudel Gämsen, aussergewöhnlich wäre das nicht. Denn das lokale Klima begünstigt eine arktisch-alpine Flora und Fauna. Diese und weitere Wildtiere wie Murmeli, Auerhähne, Luchse und Raubvögel leben hier, in einem 25 km2 grossen Naturreservat, dem ältesten der Schweiz (seit 1870), in dessen Mitte eine ganzjährig 4 Grad kalte Quelle entspringt, die «Fontaine Froide». Gletscher und Bäche haben vor rund 200 Mio. Jahren die atemberaubende Formation aus den Kalkablagerungen eines urzeitlichen Meeres gebildet. So bieten die steil abfallenden Wände einen guten Einblick in die Entstehung der Jurafaltung.