In Corona-Zeiten ist es nicht die schlechteste Idee, in heimischen Gefilden zu bleiben und unser schönes Land zu entdecken. Von Bern aus fuhren meine Begleitung und ich via Biel und Neuchâtel mit der S-Bahn nach Noiraigue. Natürlich montierten wir im ÖV brav unsere «Mäskeli», was die Leute im Abteil schräg vis-à-vis leider nicht taten #ihättgärnöpisgseitaberihanidwöueverschlagewärde
Ich muss ja zugeben, dass ich die Gegend noch gar nicht gekannt habe. Im Zug nach Noiraigue sah ich diese Felsformation, die mir bekannt vorkam. Ein Blick auf die Karte verriet mir, dass ich richtig lag. «Das ischer», sagte ich zu meiner Begleitung. Von Noiraigue aus kann man also auch zum Creux du Van wandern *notier* Und unser Zug fuhr nach Travers, also befinden wir uns demnach im Val de Travers. Ist es peinlich, wenn man nicht weiss, wo Noiraigue liegt? So genau habe ich die Karte im Vorfeld nicht studiert. Man lernt bekanntlich nie aus.
Der Einstieg zur Wanderung ist leicht zu finden, der ganze Weg ist gut ausgeschildert. Das Stück am Anfang ist noch nicht so spektakulär und führt teilweise über Asphalt. «Da geht sicher noch mehr», dachte ich. Und ja, da ging noch mehr. Später war der Weg dann ungeheuer schön und ganz nach meinem Geschmack. Es geht im Schatten auf recht schmalen Wegen über Stock und Stein, auf und ab, immer in der Nähe der Areuse. Eine atemberaubend schöne Gegend. Konditionell hat mir der Weg nicht allzu viel abverlangt, was sicher auch daran lag, dass wir ihn «nidsi» liefen. Trotzdem war der Kopf am Ziel wie üblich «füürzündgüggurot», was zu meiner Verteidigung auch dem heissen Wetter geschuldet war.
Unterwegs gibt es viele lauschige Picknickplätze. Wenn man plüschigen Steinen (Moos und Algen) nicht abgeneigt ist, kann man auch baden. Zu den Einkehrmöglichkeiten kann ich nicht viel sagen, da wir die Wanderung ohne Zwischenstopps durchgezogen haben.
In Boudry angekommen geht es den «Stutz» hoch zum Bahnhof. Dort fährt immer um :38 der Zug nach Neuchâtel (Stand Juli 2020). Ich hätte es nicht gedacht, aber wir schafften es nach 2,5h auf den Zug nach Hause. Wir waren aber flott unterwegs, man sollte eher eine längere Wanderzeit einplanen.
Die Wanderung durch die Areuse-Schlucht ist kein Geheimtipp. Aufgrund der guten ÖV-Anbindung und des niedrigen Gefälles hat es viel Volk. Am besten sucht man sich einen Tag unter der Woche und ausserhalb der Ferienzeit aus, ausser man mag Menschen ;-)
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Fürs Protokoll:
Donnerstag, 30.07.2020
Ankunft Noiraigue: 13:02
Abfahrt Boudry: 15:38
Wanderzeit: 2,5h
Autorentipp
Wegearten
Sicherheitshinweise
Bei feuchter Witterung ist der Weg teilweise rutschig.Start
Ziel
Hinweis
Öffentliche Verkehrsmittel
mit Bahn und Bus erreichbar
Von Neuchâtel mit der S-Bahn nach Noiraigue (oder Boudry)
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