Rad-Pilgern nach Lourdes
Österreich haben wir mit dem Zug durchquert.
Bei Schlechtwetter und bei der Heimreise sind wir in den Zug gestiegen.
Im Frühsommer 2012 sind wir mit dem Rad nach Lourdes gepilgert.
Wir sind in Ziegelbrücke (Schweiz, Kantone Glarus und St. Gallen) mit dem Rad gestartet.
Sehr schöne Strecke (nahe Jakobsweg) durch die Schweiz.
Am Genfersee gab es Schlechtwetter, daher sind wir mit der Bahn nach Grenoble (dort wohnte unser Sohn) gefahren.
Entlang der Flüsse Isere und Rhone ans Mittelmeer.
Ab Sete 2 Tage lang entlang vom Canal du Midi haben wir uns Lourdes genähert.
Abstecher in die Pyrenäen, Heimfahrt noch einen Tag entlang vom Canal du Midi, dann großteils mit der Bahn über Grenoble in die Heimat.
Wir haben insgesamt 4263 km zurückgelegt, davon 1380 mit dem Rad.
Wegearten
Start
Wegbeschreibung
Tag 1, Mi, 30.5.2012, Amstetten (A) - Beckenried (CH), 100 km Rad, 590 km Bahn, fast wolkenlos.
Mit dem Nachtzug nach Ziegelbrücke.
Nach ca. 20 km Radfahrt erster Schreck beim Bezahlen des Frühstücks (sfr 55,-).
Wir erreichen den Zürchersee.
In Pfäffikon nehmen wir den Seen-Radweg und fahren sehr schön hinauf nach Einsiedeln.
Die Weiterfahrt am Jakobsweg nach Schwyz scheint uns zu alpin, so wollen wir über Sattel den Berg überqueren, aber der Seen-Weg führt uns über den Raten-Pass zum Ägri-See und von dort nach Sattel.
Abfahrt nach Schwyz, weiter nach Brunnen.
Rechtes Vierwaldstättersee-Ufer nach Gersau und mit der Fähre nach Beckenried.
Nächtigung in netter Pension (ZF sfr 82,-).
Tag 2, Do, 31.5.2012, Beckenried - Merlingen/Thunersee, 95 km, morgens Regen, dann heiter.
In der Nacht Gewitter, morgens noch starker Regen.
Um 10:00 Start.
Über Bouchs, Stans, entlang des Alpnacher Sees, weiter Sarner-See nach Giswil.
Steiler Berg zum Lungern-See, weiterer Aufstieg zum Brünigpass (1008 m).
Abfahrt nach Brienz.
Am rechten Seeufer nach Interlaken, weiter rechtes Seeufer des Thuner Sees bis Merlingen.
Nächtigung in kleiner Pension (NF sfr 95,-).
Tag 3, Fr, 1.6.2012, Merlingen - Freiburg, 72 km, heiter
Auf der Nordseite des Thunersees bis Thun.
Sehr schöne Altstadt.
Hinaus am Radweg Nr. 4 Richtung Westen.
Die bequemeren Wege führen über Bern, wir nehmen den direkten, hügeligen Richtung Freiburg.
Erhebliche Berge, schöne Almen bis Schwarzenburg. Mittagsrast.
Dann hinab in den Sense-Graben und drüben wieder 200 hm hinauf. Weiter bis Freiburg nicht mehr so anstrengend. In Freiburg fahren wir zuerst ganz hinunter zur Saane, dann steil hinauf ins Zentrum.
Nächtigung im Hostel (NF sfr. 100,-).
Tag 4, Sa, 2.6.2012, Freiburg - Lausanne, 88 km, heiter.
In Freiburg nehmen wir den Radweg 99.
Dieser führt uns zu weit nach Süden.
Wir suchen die Hauptstraße und fahren auf dieser nach Romont.
Hinter Ronant probieren wir wieder einen Radweg.
Da kennen wir uns dann gar nicht mehr aus, aber wir kommen doch nach Mondon.
Ab hier Radweg 44 = sehr hügelig und einige Umwege.
Aber wir kommen gut in Lausanne am Genfersee an und werden in der Jugendherberge aufgenommen (NF sfr. 130,-)
Tag 5, So, 3.6.2012, Lausanne (CH) - Grenoble (F), 32 km Rad, 190 km Bahn, morgens bewölkt, später Dauerregen.
Beim Start schaut das Wetter noch gut aus.
Bald aber beginnt es zu regnen und so brechen wir bei Rolle ab und suchen den Bahnhof.
Zuerst mit dem Zug nach Genf, dort suchen wir eine Verbindung nach Grenoble.
Es wird uns empfohlen über Lyon zu fahren, wir nehmen aber einen direkten Zug.
In Chambery fährt der Zug nicht mehr weiter, es gibt Schienenersatz-Verkehr.
Die Räder müssen bei strömendem Regen kleiner gemacht werden, dann werden wir doch im Bus mitgenommen.
In Grenoble holt uns unser Sohn vom Bahnhof ab.
Tag 6, Mo, 4.6.2012, Grenoble, Rasttag, 25 km Tram, wolkig.
Georg geht wieder arbeiten, nachdem er vorige Woche Urlaub hatte und paddeln war.
Wir fahren mit der Tram in die Stadt und besuchen Kirchen und Museen. Wir kaufen eine Michelin-Karte, damit wir das nächste Stück besser planen können.
Sehr gutes Abendessen .
Tag 7, Di, 5.6.2012, Grenoble - Valence, 113 km, heiter.
Ab Grenoble radeln wir ca. 40 km bequem am Damm der Isere, dann gibt es keinen Radweg mehr.
Wir fahren auf der linken Seite und kommen bei gutem Wind recht flott nach Valence.
Campingplatz-Hotel ist etwas heruntergekommen, aber es gibt ein sehr gutes Abendessen.
Tag 8, Mi. 6.6.2012, Valence - Pont St. Esprit, 118 km, heiter.
Zuerst gibt es einen Radweg, der ist aber nicht ganz leicht zu finden.
Dann müssen wir auf recht stark befahrenen Straßen fahren.
Der Belag ist gut, den Wind haben wir meistens im Rücken.
Dann landen wir aber auch auf Schotterstraßen, es geht durch Auen, immer in der Nähe der Rhone.
Wir sehen die Atomkraftwerke Cruas und Tricastin.
Tag 9, Do, 7.6.2012, Pont St. Esprit - die Ardeche, 35 km Rad, 10 km Kajak, heiter.
Wo die Ardeche so nahe ist, wollen wir nicht daran vorbeifahren, ohne sie kennenzulernen.
Wir fahren hinaus nach St. Martin de Ardeche.
Leider sind wir zu spät, die Busse haben die Interessenten schon zum Startpunkt hinaufgeführt.
So mieten wir am Platz ein Boot und fahren damit flussaufwärts.
Beim zweiten Rabbit lassen wir das Boot liegen und wandern ca. 1 Stunde die Ardeche-Schlucht aufwärts.
Dann zurück zum Boot und bei heftigem Wind zurück.
Mit dem Rad wollen wir auf einem Wanderweg zurückfahren, dieser ist aber sehr schlecht markiert und wir landen einige Male in der Botanik. Eine weitere Nächtigung in Pont St. Esprit.
Tag 10, Fr. 8.6.2012, Pont St. Esprit - St. Gilles du Gard, 104 km, bewölkt, heiter.
Um 9 :00 besuchen wir eine Messe.
Dann fahren wir entlang der Rhone weiter.
Wir suchen eine Route zwischen den großen Städten (Arles, Nimes, Avignon).
Zuerst auf der D 138 bis Marcoule (wieder ein AKW).
Dann D 580 über Rochefort du Gard Ri SW. Weiter nach Jonquirins, St. Vincent und Bellegarde erreichen wir St. Gilles.
Schöne Fahrt vor allem durch Obstplantagen.
Tag 11, Sa, 9.6.2012, St. Gilles du Gard - Sete, 95 km, leicht bewölkt.
Kurz hinter St. Gilles kommen wir zum Canal de Camargue du Rhone. Diesen verfolgen wir bis Aignes-Mortes.
Weiter nach Le Grau du Roi.
Tolle Stadtmauern und heftiges Treiben in der Stadt.
Dann folgen wir dem langen Sandstrand Etang du Maya.
Hier ist es schwer, sich zu orientieren, zuletzt aber erreich wir Sete und finden ein Hotel.
Abendessen am Hafen.
Tag 12, So. 10.6.2012, Sete - Capestang, 94 km, heiter.
Start in Sete. Wir finden den Damm/Strand nach Marsaillan nicht, dann aber doch.
In Agde treffen wir auf den Canal du Midi und folgen ihm zuerst in die falsche Richtung.
Fahrt durchs Gelände und Gestrüpp.
Wir kommen aber doch nach Beziers.
Tolle Kathedrale am Hügel.
Knapp dahinter finden wir den Canal bei der 6-Stufen-Schleuse Fonserannes.
Nun bleiben wir am Canal bis Capestang.
Schönes Quartier, super Abendessen.
Tag 13, Mo. 11.6.2012, Capestang - Carcassonne, 86 km, bewölkt, Nieselregen.
Wir folgen dem Canal du Midi.
Wir fahren meistens am Canal, manchmal auf der Straße.
Schöne Häfen, viele Schleusen.
Der Canal geht oft an Hügeln entlang, hoch über der Umgebung, in der es viele Obstplantagen und vor allem Weingärten gibt.
Das Wetter wird immer schlechter, wir schaffen es gerade noch bis Carcassonne.
Wir beziehen ein Hotel in der Neuen Stadt.
Beim Einkauf kann ich von einem nahen Geschäft nicht mehr heim, weil ein unglaubliches Gewitter niedergeht.
Tag 14, Di. 12.6.2012, Carcassonne - Tarbes, 40 km Rad, 240 km Bahn, regnerisch.
Nach dem Frühstück suchen wir wegen der Schaltung am Rad von Traude einen Mechaniker.
Die Reparatur gelingt nicht ganz, aber ich weiss jetzt, wie ich händisch von der kleinen auf die größeren Scheiben schalten kann.
Dann besuchen wir die sehenswerte Altstadt = sensationell, sie schaut aus wie eine große Burg, doch es ist eine ganze Stadt.
Dann radeln wir zurück zum Hotel und packen auf.
Wir fahren auf kleinen Straßen westwärts Richtung Toulouse. Regenschauer zwingen uns zu Unterbrechungen.
Nach ca. 20 km kommt zum Gegenwind eine Regenfront dazu.
Wir beschließen, mit Rückenwind nach Carcassonne zurückzufahren und den Zug zu nehmen.
Zugfahrt nach Toulouse und von dort gleich weiter nach Tarbes.
Tag 15, Mi. 13.6.2012, Tarbes - Lourdes, 32 km, heiter.
Kurz nach Tarbes nehmen wir eine Nebenstraße, die hügelig durch nette Dörfer führt.
Zwei größere Steigungen, kaum Verkehr.
In Lourdes besuchen wir die Kirche, die Grotte, den Wasserweg ....
Abends Lichterprozession.
Tag 16, Do, 14.6.2012, Lourdes - Cauterets, 69 km, wolkenlos.
Ab Lourdes sehr schöner Radweg auf alter Bahntrasse entlang der Gave de Pau bis Argeles Gazost.
Wir entscheiden uns, Richtung Cauterets (wichtigster Wintersportort in den Pyrenäen) weiterzufahren.
Zuerst alte Bahntrasse, dann nehmen wir die Straße.
Wir treffen drei Paddler, die die Gave Cauterets in Angriff nehmen.
In Cauterets überlegen wir, bis Pont d Espagne weiterzufahren, dann sind es uns aber doch zu viele Höhenmeter.
Zurück nach Lourdes.
Mit der Standseilbahn besuchen wir den Pic de Jur.
Tag 17, Fr. 15.6.2012, Lourdes - Montrejeau, 96 km, wolkenlos.
In der Früh besuchen wir noch die riesige Unterkirche am Vorplatz von Lourdes, dann gehen wir noch den Hügel zum Kreuzweg hinauf.
Wir verlassen Lourdes mit dem Rad, zuerst Richtung Tarbes, dann nehmen wir Nebenstraßen auf der Ostseite.
Wir lassen Tarbes im Norden.
Bei Calavante fahren wir Ri Norden zum Lac de Arret’Darre.
Weiter hügelig bis zur D20 und dann südwärts leicht steigend bei Gegenwind nach Tournay, Ozon und hinunter nach Capvern.
Auf der Hauptstrasse nach Lannemezan und weiter ostwärts bis Montrejeau.
Tag 18, Sa, 16.6.2012, Montrejeau - Nimes, 74 km Rad, 109 + 238 km Bahn, wolkenlos.
Um 8:55 fahren wir mit dem Zug nach Toulouse.
Kurze Stadtbesichtigung: Kirchen, Tempel ...
Dann streiten wir, in welche Richtung wir den Canal du Midi verfolgen müssen, um nach Carcassonne zu kommen.
Ein Fernradler kann auch mich überzeugen und wir radeln aus der Großstadt hinaus und entlang des Canals bis Castelnaudary.
Im ersten Teil sehr guter Asphalt entlang des Canals, später schlechtere Wege mit Schotter und Baumwurzeln.
Wir suchen den Bahnhof und sehen, dass eine Viertelstunde später ein Zug in die gewünschte Richtung und da gleich bis Nimes fährt.
Wir nehmen diesen und fahren über Carcassonne, Narbonne, Sete bis Nimes.
Wir nehmen ein Hotel im Zentrum und gleich am Platz ein gutes Abendessen.
Tag 19, So, 17.6.2012, Nimes - Grenoble, 30 km Rad, 269 km Bahn, heiter.
In Nimes besuchen wir die Arena, ein paar Kirchen und einen Tempel. Dann mit dem Zug nach Avignon.
Mit dem Rad vom Bahnhof entlang der Stadtmauer bis zur bekannten Brücke.
Nach dem Besuch der Brücke in die Stadt zum Pabstpalast.
Dann durch die Stadt zurück zum Bahnhof und mit dem Zug nach Valence.
Von dort mit Diesellok nach Grenoble.
Auf der Strecke sehen wir immer wieder Stellen, die wir bei der Hinfahrt mit dem Rad gemacht haben.
Georg nimmt uns in Grenoble wieder auf. Abendessen in einem Crepe-Restaurant.
Tag 20/21, Mo-Di 18.-19.6.2012, Grenoble - Amstetten, 7 km Rad, 1212 km Bahn, bewölkt, schwül.
Von Grenoble nach Genf nehmen wir wegen Schienenersatzverkehr den Zug über Lyon.
Die Bahnkarten hat uns Georg übers Internet besorgt, in Genf fragen wir, ob die Mitnahme der Räder in der Schweiz und in Österreich möglich ist. Hier erfahren wir, dass wir ab Zürich einen früheren Zug nehmen müssen und in Feldkirch aus unserem Nachtzug, der über Graz nach Belgrad fährt, in den Nachtzug Bregenz-Budapest umsteigen müssen.
Flottes Umsteigen (2 Minuten) erforderlich, aber alles klappt und wir sind in der Früh in Amstetten.
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