Taubenlochschlucht
Der Schluchtweg als Tourismusangebot
Ab 1889 besteht erst der Fussweg durch die Schlucht, welcher vom Schweizerischen Alpenclub aus touristischen Überlegungen initiiert wurde. Für den Unterhalt und die Pflege des Werks wurde eigens die Taubenlochgesellschaft gegründet.
Die Taubenloch-Gesellschaft und die Stadt Biel sind dafür besorgt, dass Sie diese Schlucht direkt vom Stadtrand aus begehen können - als einzige in Europa. Heute wird der Schluchtweg von der Stadt Biel unterhalten. Die Verantwortlichen der Bieler Baudirektion verfügen von Zeit zu Zeit die Sperrung der Schlucht, z. B. infolge schlechter Witterung oder gefährlicher Wegverhältnisse, nachdem es im Jahr 1998 zu einem tragischen Unfall gekommen war. Den Weisungen der Behörden ist darum unbedingt Folge zu leisten. Besucherinnen und Besucher dürfen das Schluchterlebnis geniessen, sollen sich aber den Verhältnissen in der Schlucht entsprechend vorsichtig bewegen. Gute Schuhe (Wanderschuhe) sind - wie für eine andere Bergwanderung auch - in jedem Fall unerlässlich.
Der Zugang zur Schlucht ist gratis, es gibt keine Öffnungs- und Schliessungszeiten. In speziellen Fällen (Vereisung im Winter, Felssäuberungs- und Holzschlagarbeiten usw.) sperrt die Stadt Biel den Zugang zur Schlucht.
Die Sage vom Tubeloch
In einer Burg im Felskessel von Rondchâtel hauste einst Ritter Enguerrand mit seinen Spiessgesellen. Raub und Mord war sein Handwerk. Als eine Hochzeitsgesellschaft von Vauffelin nach Bözingen hinab zog, brach der Ritter aus dem Gebüsch, versperrte den Verängstigten den Weg und forderte die Braut. Von einem scharfen Schwerthieb getroffen sank der Bräutigam nieder. In ihrer Verzweiflung schrie die Braut dem Mörder entgegen: «Wähne nicht, mich zu besitzen. Ihm, der hier im Blute liegt, will ich folgen. Dich aber lade ich vor den Richtstuhl Gottes». Und ehe sich der Bösewicht gefasst hatte, sprang die Braut in den finsteren Abgrund. Nach dieser schauerlichen Begebenheit wurde der Ritter mit List in einen Hinterhalt gelockt und erdolcht. Seine Burg wurde zerstört. In den Felsen des Abgrunds, in dem die Braut den Tod fand, sollen seit jenem Tage viele Taubenpaare nisten, als Sinnbild treuer Liebe. Die Namenforscher leiten den Ausdruck «Tubeloch» dagegen vom altdeutschen «Dubelloch» oder «Tobelloch» ab, was wasserdurchflossene Waldschlucht bedeutet.
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