Le Château de Gruyères

Mittelalterliche Burg

Das 1244 erstmals in den Archiven erwähnte Schloss ist die Hauptresidenz einer der wichtigsten Adelsfamilien der Westschweiz im Mittelalter: der Grafen von Greyerz. Das im 13. Jahrhundert errichtete Schloss folgt einem architektonischen Grundriss, der als "savoyisches Quadrat" bezeichnet wird. Dieses militärische Modell wurde vom Haus Savoyen entwickelt, dessen Vasallen die Grafen waren. Das Gebäude wird von einer fast quadratischen Ringmauer geschützt, die von einem Bergfried, einem Turm und Wachtürmen an den Ecken flankiert wird.

Durch umfangreiche Arbeiten, die im 15. Jahrhundert von Graf Ludwig eingeleitet wurden, wurde die Burg in einen herrschaftlichen Wohnsitz umgewandelt. Elegante Steingalerien mit großen Fenstern ersetzten einen Teil der Holzgalerien, ein Treppenturm lehnte sich an das Hauptgebäude an und eine Kapelle wurde in einem ehemaligen Wehrturm errichtet.

Fast fünf Jahrhunderte lang werden die Grafen von Greyerz aus ein großes Gebiet regieren, das aus Kastlaneien beiderseits der Saane, aber auch aus Herrschaften (Palézieux, Oron oder Aubonne) besteht. Einige Grafen zeichneten sich auch auf den Schlachtfeldern während des Hundertjährigen Krieges oder auf der Seite der Eidgenossen in den Burgunderkriegen aus. Die Dynastie starb mit Michael aus, der von finanziellen Problemen geplagt wurde und dessen Besitz 1554 von seinen Hauptgläubigern Bern und Freiburg beschlagnahmt wurde.