Gurten - Park im Grünen

Gurten - Park im Grünen

Restlos geklärt ist die Herkunft des Namens Gurten nicht. Dieser dürfte sich vom keltischen «jur» (bewaldeter Berg) oder vom lateinischen «curtis» (Hof) ableiten. Die älteste bekannte Nachricht stammt von 1289, als den Bernern «etliche ab dem Gurten» zu Hilfe eilten. Einst stand hier die Burg der Ritter von Egerten (Aegerten), weshalb der Gurten früher auch Aegerteberg genannt wurde. Kurz nach der Gründung der Stadt liessen sich die Ritter einburgern. 1312 traten sie ihre Besitzungen an die Deutschritter in Köniz ab. 1727 kaufte Bern das Gebiet und unterstellte es der Landvogtei Köniz. In mancher Hinsicht war der Berner Hausberg der Stadt von Nutzen: Im 13. Jh. wurde an dessen West- und Südhang Wein gezogen. Seit dem 14. Jh. wurde hier Trinkwasser gefasst. Vom Spätmittelalter weg wurde in der Vordere Blinzere Sandstein als Baustein gewonnen. Seit dem 15. Jh. diente der Gurten als Hochwacht. Im 16. Jh. wird er des öftern als Ausflugsort erwähnt. Um 1866 wird das Chutzengut zum Restaurant ausgebaut. Die Begeisterung über die Eröffnung der Gurtenbahn im Jahre 1899 gipfelte in dem Spruch: «Der Jugendtraum, er blieb nicht Wahn. Jetzt fährt zur Höh die Gurtenbahn. Was Zürich schmückt, was ziert Luzern, das hat nun auch das liebe Bern.» Und 1901 nahm gar das Kurhotel Gurten-Kulm seinen Betrieb auf. – Die Zeit der Kurhotels ist längst vorbei. Dank der Einsicht der Behörden blieb der Gurten als Erholungslandschaft in unmittelbarer Nähe der Stadt autofrei. Heute ist der «Park im Grünen» mit Restaurant, Aussichtsturm, Spielplätzen, Klein-Eisenbahnanlage und Tummelwiese das Ausflugsziel Tausender. (Quelle: Walter Thut, Der Kleine Bund, 1997)